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Üg 69003
Wer in den 90er Jahren im mittelhessischen Raum Eisenbahnen fotografiert hat,
der kannte den „69003“. Er verkehrte von Frankenberg nach Gießen. So weit
erst mal etwas ganz Normales. Nicht mehr so ganz normal war seine Zuglänge.
Denn diverse Metallbetriebe im Raum Allendorf/Eder-Battenberg, allen voran der
Heizungsbauer Viessmann, ein Gasabfüller und der Holzumschlag sorgten dafür,
dass bei Üg 69003 eine Zuglänge von 20 bis 25 Wagen nicht die Ausnahme sondern
eher die Regel war, in jener Zeit schon eher eine Seltenheit! Für den
Eisenbahnfreund aber noch interessanter war die Bespannung mit V100. Und da die
Zuglänge und die Steigungen heraus aus den Tälern von Eder und Wetschaft für
eine V100 zu viel waren, mussten zwei Maschinen ran! So lange die Einsatzstelle
Marburg einen eigenen Laufplan hatte, kamen Loks ohne Doppeltraktionseinrichtung
zum Einsatz, also Vorspannbetrieb. Allerdings fuhr die „Vorspanne“ nur bis
Marburg mit, die letzten 30 Kilometer Hauptstrecke musste die Zuglok alleine bewältigen.
Mit dem Ende des eigenständigen Marburger Plans kamen dann recht bald
doppeltraktionsfähige Maschinen in den Plan und es wurde auch mit beiden Loks
bis Gießen durchgefahren. Zur Mitte der 90er Jahre verlor er dann zunächst
seinen Status des Ng und wurde zum Üg. Kurz darauf musste mal wieder alles neu
werden und die Zuggattung Üg mutierte zur CB. Gleichzeitig wich auch die
altvertraute Nummer dem neuen „Namen“ 66773. Und da nichts ewig währt,
wurde CB 66773 wenig später zu CB 58127, die 212-Doppeltraktion blieb aber über
alle diese Wechsel noch bis Mai 2001 vor dem Zug und auch die Zuglänge hielt
sich bis dahin stets bei ihren imposanten Ausmaßen.
Folgen Sie dem Zug noch einmal in Bildern auf seiner 63km langen Reise von
Frankenberg nach Gießen.
Die Bilder sind dem Streckenverlauf folgend geordnet und auf drei Teile
verteilt.
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Hinter Frankenberg beginnt direkt der Anstieg aus dem Tal
der Eder, der den Loks sofort die volle Leistung abfordert. So konnte man
am 12.04.1996 die Loks 212 147 und 212 112 schon
lange hören bevor sie zwischen Birkenbringhausen und dem Wiesenfelder
Tunnel dann auch ins Bild kamen. |
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Nur wenige Meter weiter ist es dann geschafft.
212 173 und 212 165 rollen am 15.10.1996 in wenigen
Sekunden in den Wiesenfelder Tunnel und dahinter geht es dann bergab. |
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Etwa einen Kilometer hinter dem Tunnel passiert die Strecke
das kleine Dorf Wiesenfeld mit seinem markanten, mächtigen Kirchturm. Am
11.02.1997 zeigt der Karneval auch in Hessen seine Spuren und so
haben 212 204 und 212 127 an diesem
Faschingsdienstag weitaus weniger Last als üblich am Haken, als sie sich
durch die S-Kurve hinter dem Dorf schlängeln. |
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Die gleiche Stelle aus etwas geändertem Blickwinkel mit
"Normallast". Am 15.09.2000 hat mal wieder die Fotowolke Dienst,
als 212 051 und 212 104 unterwegs sind. |
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Der Abstieg von Wiesenfeld ins Tal der Wetschaft nach
Ernsthausen vollzieht sich in vielen Windungen. Die einzige etwas längere
Gerade haben 212 062 und 212 232 am 30.04.2001
passiert und so legen sie sich nun in die nächste Kurve. |
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Der Zug war in der Regel so lang, dass er in Münchhausen,
wo er die Regionalbahn nach Frankenberg kreuzte, nicht in das
Ausweichgleis passte. So mussten am 14.08.1998 auch 212 304
und 212 289 warten, bis sie den Bahnhof durchfahren konnten,
was für den Fotografen durchaus seinen Vorteil hat, ... |
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..., denn so kommt man auch per Fahrradverfolgung zum Bild
dreier Loks der BR 212 im Bahnhof Münchhausen! 212 073 hat RB
14468 in den Bahnhof geschoben und wartet jetzt die Durchfahrt ihrer
Schwestern ab. |
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Und hinter dem Bahnhof folgt dann die nächste Fotokurve.
Am 17.06.1999 bringen 212 273 und 212 298 ihre
Fuhre wieder in Schwung. Im Hintergrund schwach erkennbar wartet im
Bahnhof noch 212 062 auf die Weiterfahrt mit RB 95798. |
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